Scheinwerfen

Roman

Luftschacht-Verlag

404 Seiten

Wien 2015

 

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»Scheinwerfen« war für die Hotlist der unabhängigen Verlage 2015 nominiert.


Es handelt sich sicher um einen der ungewöhnlichsten Familienbetriebe im heutigen Bern: Durch bloße Berührung können die Weingarts verschüttete Erinnerungen anderer Menschen sehen. Aber was als Geschäft gut funktioniert, wird für die Beteiligten mehr und mehr zur persönlichen Falle. Eine Gabe wird zum Fluch, Erinnerungen werden zum Verhängnis.

 

Humorvoll abgründig und mit realistischer Prägnanz erzählt Giuliano Musio von der fatalen Macht der Erinnerung. Das »Scheinwerfen« vererbt sich in der Familie Weingart seit Generationen und wurde für einige von ihnen inzwischen zur guten Lebensgrundlage. Julius, studierter Psychologe und in mancher Hinsicht ein Spätzünder, versucht mit trauriger Verzweiflung den Ansprüchen des Geschäfts gerecht zu werden und hinter das Geheimnis zu kommen, das seine Freundin Sonja in letzter Zeit immer stärker zu belasten scheint. Sonja ist gleichzeitig seine Cousine und arbeitet ebenfalls in der Praxis, genauso wie sein Bruder Toni, der mit seiner Homosexualität hadert und sich auf eine problematische Vereinbarung mit dem Sohn eines Kunden einlässt. Nur der plötzlich auftauchende Halbbruder Res ist grundsätzlich mehr als zufrieden mit sich und der Welt, was aber vor allem an einem geistigen Manko und einer daraus resultierenden, ganz eigenen Wirklichkeit liegt. Die Geschehnisse um sie alle haben mehr miteinander zu tun, als sich die Brüder zunächst vorstellen können. Ihre Gabe, fremde Erinnerungen zu sehen, wird die einzelnen Fäden nach und nach zusammenspinnen. Aber es werden Erinnerungen sein, die vielleicht besser weiterhin geruht hätten.

»Mit ›Scheinwerfen‹ hat Musio ein temporeiches und süffiges Debüt hingelegt, das vor fantastischen Einfällen strotzt. Musios Humor ist wunderbar abgründig, seine Sprache dabei stets prägnant und präzis und manchmal wohltuend derb.«

(»Der Bund«)

 

»Aus dieser Idee würden andere Autoren einen Fantasy-Thriller für Jugendliche entwickeln. Musio aber nimmt sie zum Ausgangspunkt für einen verzwickten Familienroman. Diesen Autor interessiert das Naheliegende nicht.«

(»Berliner Zeitung«)

 

»Der Autor vermengt Motive aus Fantasy, Horror, Familienroman und Krimi zu einer wilden, für die Schweizer Literatur außergewöhnlichen Mixtur.«

(»Neue Zürcher Zeitung«)

 

»Ein ambitioniertes Experiment, das in der geschliffenen, oft schwarzhumorigen und lakonischen Sprache Musios vollends gelingt.«

(»Rhein-Zeitung«)

 

»Was für ein Debüt! Was für eine Story! Was für ein Vergnügen!«

(»Bücher-Magazin«)